Theaterklasse der Gesamtschule Reichshof inszeniert „Momo“

Auf der Suche nach dem verlorenen Jetzt

Die Premiere ihrer Produktion „Momo im Kampf gegen die grauen Herren“ präsentierte die Theaterklasse 7 c der Gesamtschule Reichshof in diesem April in einer Abendvorstellung. Atemlose Stille wechselte mit Lachen und Riesenapplaus seitens des Publikums im Forum des Eckenhagener Schulzentrums.

Die Handlung lehnte sich an den bekannten Roman von Michael Ende an. Beeindruckend war die dramaturgisch gekonnte Eigeninszenierung, die die Theaterklasse mit ihren Tutorinnen Julia Wiebel und Angela Albrecht erarbeitet hatten. RHK 2016-05-06 Momo

Die „Bösen“ sind die „grauen Herren“, die alle Menschen dazu bringen wollen, Zeit zu sparen. Aber es handelt sich um Betrüger, denn indem die Menschen ihre Zeit für Später verwahren wollen, geht ihnen das Jetzt verloren, vergessen sie in der Gegenwart zu leben. Im letzten Augenblick bringt Meister Hora, der geheimnisvolle „Verwalter der Zeit“, die Welt zum Stillstand und schickt die Schildkröte Kassiopeia und das Mädchen Momo in den Kampf gegen die übermächtig erscheinenden grauen Herren …

Natürlich gab es ein Happy End, allerdings nicht ohne Nachdenklichkeit beim Publikum zu hinterlassen, gipfelte das Stück doch im Appell, sorgsam mit der eigenen Zeit umzugehen – und in der Frage: Wer denn unsere „grauen Herren“ sein könnten.

Die spannende Handlung verlangte den jungen Darstellerinnen und Darstellern viel Konzentration ab, dennoch überzeugte ihr Spiel durch Spritzigkeit und Elan. An der Produktion beteiligt war die gesamte Klasse: auf der Bühne, in der Technik und bei der Planung und Herstellung der Kulissen. Hier waren auch die Flüchtlingskinder der 7 c eingebunden. Nicht nur bei der Kostümherstellung standen insbesondere die Eltern mit Rat und Tat bereit.

Am Ende des Abends gab es „standing ovations“, und zwar verdientermaßen, hatte doch die Klasse bravourös die Herausforderung gemeistert, einen narrativen Text überzeugend in szenisches Spiel umzusetzen, wie Schulleiterin Barbara Horvay lobend hervorhob.